Jugend | Seit letztem Sommer Dirigent der Jugendkapelle – Frank Bacqueville

Nachdem Günter Mohr letztes Jahr seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten hat, übernahm ein langjähriger Kollege sein Amt: Frank Bacqueville. Er kam, wie schon Herr Mohr, über die Musikschule Neckargemünd  zum Musikverein und unterrichtet Gitarre, sowie E-Gitarre und E-Bass.

Bemerkenswerte musikalische Karriere

 Frank Bacqueville kam schon sehr früh mit der Magie der Musik in Berührung: „Ich hatte schon von klein auf eine Begeisterung für Instrumente und alles, was Klänge produziert.“  In der Grundschule schloss er Freundschaft mit zwei Brüdern, deren Vater Beat-Musiker war und eine große Gitarrensammlung hatte. Schnell gründeten die drei Freunde ihre eigene Band und coverten Beatles-Songs und fingen dann auch rasch an eigene Lieder zu schreiben. „In unserer Jugendzeit habe ich viel gespielt, wir haben auch Songwettbewerbe gewonnen und konnten sogar drei CDs produzieren.“ Nach seinem Zivildienst wollte er ein Musikstudium beginnen und wurde über die Begabtenprüfung an der Hochschule aufgenommen. In Mannheim studierte er dann Jazz- und Popularmusik und spielte parallel dazu auch in verschiedenen Formationen, sei es Pop, Rock, Jazz oder auch Soul. Auch sind ihm große Bühnen nicht fremd: „Seit dem Jahr 2012 habe ich die Möglichkeit den Musical- und Opernstar Deborah Sesson auf Galas und Konzerten zu begleiten“, und, „im Jahr 2014 unternahm ich eine dreimonatige europaweite Tournee mit dem Musical ,Der kleine Prinz´.“ Die Begeisterung für Live-Auftritte ist bei Frank Bacqueville immer geblieben!

Die Gitarre war für ihn von Anfang an bestimmt

„Ursprünglich wollte ich Schlagzeug lernen, aber meine Familie lebte in einem Mehrfamilienhaus bei Stuttgart und da war so etwas einfach ein No-Go.“ Nach der Grundausbildung an der Blockflöte kam für ihn nur die Gitarre in Frage. In seiner Zeit an der Musikschule merkte er schnell, dass er vor allem Pop und Rock spielen wollte und wechselte so auch recht schnell zur E-Gitarre. „In Musikschulbands oder Bands von Freunden kam dann auch der Bass wie selbstverständlich dazu und ich habe dann auch mal in einer Bigband Bass gespielt.“ Bis heute ist Frank Bacqueville diesen Instrumenten treu geblieben.

Beim Auftritt mit den Hit Kids

„Freude am Musizieren ist am wichtigsten!“

Im Einzelunterricht werde die Freunde am Erlernen eines Instrumentes vermittelt und diese auch angefeuert, so Bacqueville. Durch Spaß am Spielen schaffe man es so auch über die steinigen Pfade des Übens hinwegzukommen. „Diese Einsicht möchte ich weitergeben und so gut wie möglich erhalten.“ Allerdings denkt er sogar schon weit über den Unterricht hinaus: „Ich möchte meinen Schülern grundlegende Techniken mit auf den Weg geben und ihren Horizont erweitern, was verschiedene musikalische Stilrichtungen angeht. Sie sollen das Universum der Musik selber erforschen können.“ Er betonte aber auch, dass niemand „gequält“ werden sollte ein Instrument zu erlernen. Er soll vielmehr die Freude des Musizierens dabei entdecken. Trotz der aktuellen Situation mit Covid-19 geht für Frank Bacqueville der Unterricht weiter. Er sei sehr froh, dass die Musikschule Neckargemünd schnell auf ein digitales Unterrichtsformat umgestiegen ist und so, trotz der chaotischen Zeit, der Unterricht weitergehen kann. Der Kontakt bleibe zwar erhalten, so Bacqueville, aber er freue sich nach dem Online-Unterricht auch sehr, die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen wieder in echt zu sehen, denn die persönliche Begegnung und das gemeinsame Zusammenspiel blieben in dieser Zeit auf der Strecke.

Jugendkapelle als harmonische Gemeinschaft

Frank Bacqueville freute sich sehr, die Arbeit in der Jugendapelle übernehmen zu können, da er so die Möglichkeit hat, in einem großen Ensemble zu agieren. Seit seiner Jugend habe er immer gern in Jugendorchestern und Bigbands gespielt und nun habe er auch die Chance seine Aufgaben vom Dirigentenpult aus kennenzulernen und mit den jungen Musikerinnen und Musikern zu wachsen. Er betont: „Als wir letztes Jahr in Tschechien waren, hat mich der Gruppenzusammenhalt und das Engagement der Kinder und Jugendlichen sehr beeindruckt. Das hat mich wirklich noch einmal überzeugt diese Aufgabe hier zu übernehmen.“

Ein gutes Team – Frank Bacqeville und Mortiz Kaiser

Kultur des Miteinandermusizierens

In den Proben stehe die Freude am gemeinsamen Musikmachen im Vordergrund auch wenn es streckenweise harte Arbeit sein kann. Frank Bacqueville ist vor allem wichtig, diese Freude auch nach außen zu tragen, z.B. durch Auftritte. Er hofft, dass so der Funke überspringe und auch andere Kinder und Jugendliche Lust bekommen selbst aktiv zu werden, indem sie ein Instrument lernen und mit Anderen etwas gemeinsam auf die Beine stellen möchten. „Diese Kultur darf nicht aussterben, das ist etwas ganz Wichtiges und Tolles!“, macht Bacqueville noch einmal deutlich. „Auf der anderen Seite ist natürlich auch mein Ziel in den kommenden Proben und Phasen ein musikalisches Programm für das Konzert 2021 zu erarbeiten, bei dem die jungen Musikerinnen und Musiker mit Leidenschaft dabei sind.“ Frank Bacqueville appellierte noch einmal daran, dass man sich ruhig trauen und keine Angst haben solle, ein Instrument zu erlernen und mit Anderen zusammenzuspielen. „Die Freude und der Spaß am Musizieren, sowohl einzeln, als auch im Ensemble, kann ein ganzes Leben andauern.“

Christoph Rösch