Musikfest unterm Regenbogen
– Wiesenbach feiert vier Tage
– Fassbieranstich gelingt mit einem Schlag

Ein ganzer Ort voller Musik: Mit einer großartigen „Rock-Night“ stieg man am Freitag ein in die Festtage des Wiesenbacher Musikvereins (MV), am Samstag folgte um 19 Uhr die offizielle Eröffnung mit dem traditionellen Fassbieranstich und Ehrungen. Ein Schlag – und der Hahn saß. Bürgermeister Eric Grabenbauer war augenscheinlich sehr zufrieden mit seiner Leistung. Die vielen Gäste auf dem Rathausplatz wohl auch.

Zusammen mit der Kerwe ist das Musikfest seit Jahrzehnten das wichtigste Event in Wiesenbach. Viel Musik, viele Begrüßungen, viele Ehrungen, viel Programm samt Bewirtung: Vier Tage wird gefeiert. Und auch wenn die Wetteraussichten düster erschienen an diesem Samstagabend: Es bilden sich scheinbar seltsame Allianzen, wenn die Wiesenbacher bei bester Laune beisammen hocken. Denn dann macht selbst der Guss vom Himmel Pausen. „Sommer in der Stadt“ schmetterten die Musiker gerade, als zum Festbeginn noch der Regen prasselte, aber dann das Sonnenlicht sich jäh durch die Wolken kämpfte, auf unzählige Regentropfen traf und nach wenigen Minuten den Festplatz unter ein buntes Rebenbogendach hüllte. Was für ein gutes Omen!

Matthias Köstle, Vorsitzender des Musikvereins, nutzte die Gunst des Moments und eröffnete die traditionelle Veranstaltung, zu der auch Gäste aus der französischen Partnergemeinde Donnery angereist waren. „Es ist für mich kein Pflichtprogramm, hier zu stehen. Es ist mir eine Ehre und Freude“, betonte Köstle und dankte den vielen Beteiligten, die das Fest erst möglich machten. „Wir sind ein Team, deshalb klappt das Jahr für Jahr immer wieder hervorragend.“ Nicht nur die Freude an der Musik, sondern auch die familiäre Atmosphäre und Freundschaft prägten den Verein. Bürgermeister Grabenbauer schloss sich den Dankesworten an.

Und los ging´s mit der Musik, die weit über den Platz bis in den Ort hallte. Das Markenzeichen des Musikvereins ist seine musikalische Vielfalt. Rund 50 Musikerinnen und Musiker zwischen 13 und 68 Jahren schnappten sich ihre Instrumente und die Kapelle unter der Leitung von Dirigentin Claudia Grimm zeigte ihr Können: ob klassische Blasmusik, bekannte Stimmungs- und Unterhaltungspotpourris wie die Glenn Miller Parade oder Party-Mix mit „Sierra Madre“ oder „Tage wie diese“. Auf dem Platz und auch im Festzelt, wo sich gleichermaßen junge und ältere Menschen trafen, herrschte beste Stimmung. Übrigens bis nach Mitternacht. Auch wenn ein arger Regen zwischenzeitlich doch nochmal versuchte, die gute Laune zu trüben.

Mit dabei übrigens auch die meist jungen Mitglieder der „MV Ultras“, ein Fanclub des Musikvereins. Insgesamt hat der Musikverein rund 370 aktive und passive Mitglieder. Die öffentliche Plattform des Festes wird daher seit Jahren auch für Ehrungen genutzt. Aus den Händen von Helmut Spannagel vom Blasmusikverband Rhein-Neckar erhielt Stefan Merkus für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft die Ehrennadel in Gold mit Diamant, für 30 Jahre gab es die Ehrenadel in Gold für Maren Vargel und Anna-Maria Schemer. Anna Christoph, Max Arnold und Kay Preißler freuen sich über eine silberne Nadel für 20 Jahre, Lena Sy, Lars Jacobs und Jakob Grimm über eine Nadel in Bronze für zehn Jahre Mitgliedschaft. Vereinsvorsitzender Köstle dankte außerdem den langjährigen Fördermitgliedern Sonja Ehmann, Heinz-Ludwig Nöllenburg, Angelo di Marco und Uwe Faubel.

(Maria Stumpf, RNZ)