Musikverein Wiesenbach: Verein nahm Abschied von Christian Batsch

Eine sehr traurige Pflicht hatten die Vereinsmitglieder am Samstag zu erfüllen: Sie nahmen Abschied von Christian Batsch, der völlig unerwartet viel zu früh verstorben ist.
Stand by me
Den Beistand wollten die Musikerinnen und Musiker bei der Trauerfeier der Familie von Christian Batsch, aber auch sich selbst geben. Mit dem Lied „Stand by me“ kam zum Ausdruck, was viele fühlten: Sie vermissen Christian, einen guten Mitmusiker und vor allem einen guten Freund.
Mit „Böhmischer Traum“ und mit „Games that Lovers play“ erwies die Hauptkapelle ihrem langjährigen Mitglied, das alle Arten von Stilrichtungen liebte und leidenschaftlich spielte, die letzte Ehre.
Ein stiller, humorvoller Beobachter
Auf seinem Platz in der hinteren Reihe hatte Christian Batsch stets alles im Blick, was in der Kapelle – bei Proben und Auftritten – vor sich ging. Er hatte es mehr als nur kultiviert, die Situationen zusammenzufassen, und mit trockenem Humor und sparsamen Worten auf den Punkt zu bringen. Darüber freuten sich vor allem die benachbarten Kollegen aus dem Rhythmus.
Mit der Basstuba hatte Christian Batsch ein für ihn passendes Instrument gefunden. So erklärte er hierzu einmal: „Ich habe gesehen, wie die anderen sich auf ihren Instrumenten abmühen müssen. Die Basstuba schien mir hier viel entspannter zu sein.“ Diese Einschätzung habe sich im Nachgang nur teilweise als richtig erwiesen, denn er habe schnell gespürt, welche Verantwortung mit dem Instrument verbunden gewesen sei. Diese Verantwortung hat er mehr als nur gut wahrgenommen. Er war gewissermaßen das Fundament der Hauptkapelle. Dieses stand sicher. Sowohl die Töne als auch Einsätze und Rhythmus stimmten. An ihm konnten sich die Anderen stets orientieren.
Hatte Pläne für die Zukunft
Wie die Musik ohne ihn klang, davon konnte sich die Kapelle überzeugen, als er gesundheitsbedingt aussetzen musste: Der Sound war anders. Er fehlte. Auch sein eigener Wunsch, aktiv als Musiker zurückzukehren, war groß. Er kaufte sich deshalb ein neues, leichteres Instrument, mit dem er gleich gut zurechtkam. Beim Oktoberfest noch als Helfer eingeteilt, war es ihm schwer um Herz, die Kapelle ohne ihn zu sehen. Er hatte fest vor, im neuen Jahr wieder „ins Geschehen einzugreifen“. Leider konnte er sich und den Freundinnen und Freunden aus der Kapelle diesen Wunsch nicht mehr erfüllen.
Beste Erinnerungen
Mit Christian Batsch verliert der Verein einen Menschen, der über viele Jahre auch außerhalb des Musizierens in seiner „Handschrift“ mitgewirkt hat. Die Mitglieder wissen von zahlreichen Begebenheiten zu berichten, in denen er nicht nur mitgearbeitet, sondern auch sehr gerne mitgefeiert hat. Er war stets für ein Gespräch und auch für Spontanes offen. Unvergessen ist auch sein besonderes Amt, den Musiker des Jahres zu ermitteln und zu küren – eine Aufgabe, die er sehr gerne und bei der Winterfeier des Vereins mit Genuss wahrnahm.
Mit seinen Handlungen war immer auch etwas Humorvolles verknüpft und die Tendenz, sich als selbst als Person nicht so wichtig zu nehmen. Mit ihm sind im Verein nur die besten Erinnerungen verknüpft.
Die Lücke, die er hinterlässt, ist nicht nur musikalisch groß. Wir vermissen ihn sehr!