Jugend | Weihnachtsfeier 2019

Ganz still wurde es beim Musizieren ohne Notenblätter!
Notenblätter jeder Art gab es beim Vorspiel der Kinder und Jugendlichen im Rahmen der Jugendweihnachtsfeier: solche mit einfachen Stücken, teilweise nur mit einer sich wiederholenden Note, schwierige Stücke, Einstimmiges, Mehrstimmiges von kurzer und längerer Dauer. Ja, es gab sogar Notenblätter in essbarer Form, die die mitgebrachten Kuchen bei der Weihnachtsfeier der Vereinsjugend am letzten Samstag zierten. Es gab aber auch Jugendliche, die ganz auf das Spiel mit einer Notierung verzichteten. Da wurde es ganz ruhig im Foyer der Biddersbachhalle und man spürte, wie der Funke auf die Besucher übersprang.
Kuchentheke reichte gerade so aus
Wieder sehr geschmackvoll und mit viel Liebe zum Detail hatten Jugendleiter Wolfgang Arnold und „sein Team“ das Foyer für die Weihnachtsfeier geschmückt. Unterstützt von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Jugendkapelle wurden die Instrumente und Verstärker aufgebaut und für die Darbietungen eingestellt. Zahlreiche Eltern und Großeltern sowie Vereinsmitglieder hatten sich für die Veranstaltung angemeldet, so dass es nicht verwunderte, als am Nachmittag alle Stühle besetzt waren und die Theke für die mitgebrachten Kuchen und Plätzchen gerade noch so ausreichte.
Verein investiert in die Jugend
Seine Ansprache gestaltete Wolfgang Arnold prägnant: Er berichtete von den zahlreichen Vorhaben des Vereins rund um die Jugend. Er strich heraus, wie hoch das Engagement des Musikvereins in der Ausbildung ist. Neben allen Aktivitäten, die durch die Vereinsmitglieder unentgeltlich ausgeführt werden, entstehen aber auch Sach- und Personalkosten, die nicht durch die Ausbildungsgebühren abgedeckt sind und die er für das Jahr 2019 mit ca. 15.000 Euro angab. Dies muss der Verein erst erwirtschaften. Er tut dies aber gerne, weil alle Verantwortlichen wissen, dass die Jugend nicht nur den Verein aktuell bereichert, sondern auch dessen Zukunft bedeutet. Matthias Köstle, der Vereinsvorsitzende, unterstich die Bedeutung der Jugendarbeit und dankte Jugendleiter Wolfgang Arnold für sein unermüdliches und wirkungsvolles Engagement sowie allen Helferinnen und Helfern, die sich in der Jugendarbeit des Musikvereins engagieren.
Neue Lehrkräfte
Mit gleich drei neuen Ausbildern und einer Ausbilderin kann der Verein seit Sommer aufwarten. Wolfgang Arnold war besonders stolz darauf, drei Lehrkräfte zu präsentieren, die als professionelle Musiker tätig sind und ihr Know-How nun in den Verein einbringen: Andreas Ahlemann (Schlagzeug), Robert Schweizer (Trompete)  und Frank Dittel (Saxophon). Sie zeigten sich mit ihren Schülerinnen und Schülern und diese demonstrierten, was sie inzwischen bei ihren Lehrern gelernt haben.
Sophia Wöllner ist aus der eigenen Vereinsjugend hervorgegangen. Sie unterrichtet die Jüngsten im Verein, die mit der Blockflöte in die Ausbildung einsteigen. Auch sie präsentierte sich mit ihren Schüler*innen vor der Elternschaft und erhielt dafür zurecht Applaus.
Bewährtes
Natürlich waren auch die bewährten Lehrkräfte mit am Start, so Anita Glase (Klarinette) und Heike Lerch (Querflöte). Inzwischen zählen auch Sarah Grabenbauer und Christine Brenner, die im Ausbildungsbereich Blockflöte tätig sind, zu den Erfahrenen. Die Schüler und Schülerinnen präsentierten sich und ihre Lehrerinnen mehr als gut und so manches Elternherz schlug bei den Darbietungen höher. „Das Interesse an den genannten Instrumenten ist sehr groß. Der Verein ist deshalb froh, auf die bewährten Lehrkräfte zurückgreifen zu können“, so Jugendleiter Arnold, der die Veranstaltung moderierte.

Ein besonderer Moment
Es ist eher ungewöhnlich einzelne Darbietende herauszustellen, aber bei diesem Vorspiel scheint es angezeigt. Das Spiel vom Blatt ist sicher eine Fähigkeit, welche die jungen Nachwuchsmusiker*innen des Vereins auszeichnet – besonders, wenn sie schon erfolgreich Lehrgänge des Blasmusikverbandes Rhein-Neckar absolviert haben. Doch die musikalische Entwicklung kann noch weiter gehen. Frank Dittel erklärte den Zuhörern, was es mit dem Improvisieren auf sich hat: Wer schon gelernt hat, notierte Stücke zu spielen, der kann den nächsten Schritt gehen, nämlich auf der Grundlage seines Wissens über Harmonie und Rhythmus an eine Melodie angelehnt, selbst schöpferisch tätig zu werden. Dieser Herausforderung stellen sich Eileen Weil und Matthis Kollmann am Saxophon. Sie haben diese Aufgabe nicht nur gemeistert, sondern ließen ihren Vortrag für die Zuhörerinnen und Zuhörer zum Genuss werden. Der Verein ist ganz besonders stolz auf diese Leistung und freut sich auf weitere Soli der beiden in der Jugendkapelle!
Beide jungen Ensembles begeisterten
Bei der Weihnachtsfeier durften natürlich auch nicht die Beiträge der beiden jungen Ensembles fehlen: Mit dem Beatles Hit „Get Back“ und mit dem Latin Stück „Burritos to go“ zeigten die Hit Kids  – diesmal unter der Leitung von Moritz Kaiser – , was sie dazu gelernt haben. Die Band hat durch ihr genaues Zusammenspiel genauso überzeugt wie durch die dargebotenen Soli.
Schließlich sorgte die Jugendkapelle unter der Leitung von Philip Arnold für den letzten musikalischen Höhepunkt  der Veranstaltung. Auch wer die Kapelle schon oft gehört hat, war wieder begeistert vom Klangkörper, den die jungen Musikerinnen und Musiker darstellen.
Nikolaus war schwer beeindruckt
Angelockt von den Klängen der Jugendkapelle besuchte auch der Nikolaus die Weihnachtsfeier. Neben viel Lob für das Engagement der Nachwuchsmusiker*innen, hatte er ein besonderes Präsent dabei: eine CD, auf der sich die Aufnahme des Konzerts der Kapelle vom Mai diesen Jahres befindet. Er wünschte allen Anwesenden ein schönes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr mit vielen musikalischen Aktivitäten – am besten beim Musikverein Wiesenbach.
Markus Rösch